Hagebutte

Wo wir im Herbst hinsehen, leuchtet sie uns mit ihrer typischen roten Farbe entgegen: die Hagebutte.

Ihr hoher Vitamin C-Gehalt macht sie für uns Menschen zu Superfood. Aber wie erkennst du sie und was musst du bei der Verwendung beachten?

Hagebutte

Wie du die Hagebutte erkennst

Zuerst einmal: Die Hagebutte ist die Frucht der Rose.

Sie besteht aus kleinen Nüsschen, auf denen feine Härchen mit kleinen Widerhaken sitzen. Rundherum befindet sich das rote "Fruchtfleisch", das aus dem becherförmigen Blütenboden gebildet wird. Insgesamt handelt es sich um eine Sammel-Nussfrucht. Oft sind an der Oberseite der Hagebutte die Reste der Kelchblätter zu sehen.

Die Rose selbst erkennst du an den unpaarig gefiederten Laubblättern, die vor der Blütenknospe 3-zählig und darunter 5 bis 7-zählig sind. An Stamm und Ästen befinden sich Stacheln (keine Dornen). Die Blüte besteht normalerweise aus 5 Kelch- und 5 Kronblättern, vielen Staubblättern und zahlreichen nicht verwachsenen Fruchtblättern.

Woher kommt der Name "Hagebutte"?

"Hag" ist das germanische Wort für Hecke. Was der Wortteil "-butte" genau bedeutet, lässt sich nicht mehr genau feststellen.

Entweder es enstammt der Bezeichnung "Butte" für das gleichnamige Sammelgefäß oder dem Begriff "Butzen", was "Knopf" oder "Knospe" heißt.

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Kann ich die Hagebutten von allen Rosen-Sorten essen?

Hagebutten gibt es in allen möglichen Farben, Formen und Größen. Besonders interessant sind beispielsweise die schwarzen Früchte der Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia) oder jene der Kartoffelrose (Rosa rugosa), die dickfelischig und sehr ergiebig sind.

Essbar sind sie alle. Sie unterscheiden sich untereinander allerdings im Geschmack. Ob er dir zusagt, findest du nur heraus, indem du kostest. Wenn du größere Mengen benötigst, halte dich am besten an die großfrüchtigen (und wohlschmeckenden) Sorten. Dann musst du nicht ganz so lange sammeln.

Was macht die Hagebutte so gesund?

Neben dem Sanddorn ist die Hagebutte das heimische Wildobst mit dem größten Gehalt an Vitamin C. Seine chemische Bindung an die enthaltenen Carotinoide macht es hitzestabil. Deshalb ist auch die Teebereitung kein Problem. Seine gute Bioverfügbarkeit hiflt uns dabei, unsere Vitaminspeicher aufzufüllen und uns gegen die kalten Jahreszeit zu wappnen.

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Wie verwende ich die Hagebutte am besten?

Das Wichtigste zuerst: Die Härchen auf den Kernen der Hagebutte wurden früher als Juckpulver verwendet. Also, die müssen entfernt oder zerkleinert werden, damit du die Früchte gefahrlos essen kannst. Unreife Hagebutten kannst du einfach in der Hälfte durchschneiden und die Kerne mit einem Teelöffel herauskratzen. Sobald sie allerdings gatschig sind, klappt es mit dem Entfernen nicht mehr so richtig, weil die Härchen in dem weichen Fruchtfleisch picken bleiben. In dem Fall kannst du sie entweder für die weitere Verarbeitung im Hochleistungsmixer zerkleinern. Oder du verwendest sie frisch oder getrocknet für die Teebereitung. In beiden Fällen musst du das Pflanzenmaterial anschließend durch ein Sieb abgießen, weil die Kerne sehr hart sind.

Du kannst Hagebutten (ohne Kerne) auch für dein Müsli trocknen oder einfrieren. Sie eignen sich hervorragend für die Herstellung von Marmelade, Saft, Likör, Chutney, Fruchtessig etc. Aus den Kernen lässt sich ein Hautpflege-Öl herstellen. Oder du trocknest und pulverisierst sie anschließend in der Kaffeemühle. Das Klazium-hältige Pulver kannst du als Nahrungsergänzung über dein Essen streuen. (Achtung: Die Kerne müssen wirklich gut vermahlen werden, damit du dir nicht an harten Stücken deine Zähne ausbeißt.)

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