Hagebuttenmarmelade – einfaches Rezept ohne Entkernen

Nie wieder mit lästigen Härchen kämpfen!

So machst du rasch und einfach leckere Hagenbuttenmarmelade ohne zeitraubendes Entkernen.

Das brauchst du

  • 500g Hagebutten
  • 250g Gelierzucker
  • 500ml Wasser
  • 1/2 unbehandelte Zitrone
  • genügend sterile Schraubgläser
Hagebutte

So einfach geht's

Meine Methode ist die für besonders Faule und funktioniert am besten, wenn du einen Hochleistungsmixer daheim hast. Je nachdem, wie sammelwütig du bist, kannst du auch gleich eine größere Hagebuttenmenge verarbeiten - je nachdem, welches Volumen deine Küchenmaschine packt.

Jedenfalls schmeißt du die Hagebutten zusammen mit dem Wasser in deinen Mixer und zerkleinerst alles. (Alternativ kannst du sie auch mit einem Messer klein schneiden und dann mit dem Wasser vermischen.) Die entstandene Masse muss flüssig genug sein, um sie anschließend durch ein Sieb streichen zu können. Füge also bei Bedarf noch etwas Wasser hinzu. Alternativ kannst du das Ganze auch durch die Flotte Lotte drehen.

Der Rückstand wird wieder mit genügend Wasser gemixt und anschließend abgesiebt. Bei Bedarf kann der Schritt noch einmal wiederholt werden. Den übriggebliebenen Trester kannst du zur späteren Weiterverabeitung zur Seite stellen.

Die Hagebuttenmasse wird nun mit dem Gelierzucker und dem Saft der Zitrone vermischt und aufgekocht. Lass sie ca. 15 min köcheln und mach dann eine Gelierprobe: Gib einen Tropfen der Marmelade auf einen Teller und schau, ob er schnell fest wird. Dann ist sie fertig und kann abgefüllt werden.

Dafür stell dir deine Schraubgläser* zurecht, öffne sie und befülle sie bis knapp unter den Rand. Fest verschließen, abkühlen lassen - und fertig! Jetzt kommt der wichtigste Teil: Das Genießen!

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Müssen die schwarzen Blütenansätze weg?

Ganz ehrlich: Das ist eine philosophische Frage. Ähnlich wie die Entscheidung, ob man Kartoffeln mit oder ohne Schale isst oder ob das Kerngehäuse vom Apfel mit in den Smoothie soll oder nicht.

Mich persönlich stören die Blütenansätze nicht und ich erspare mir gerne diesen Arbeitsschritt. Wenn du aber das Gefühl hast, die Marmelade ist sonst nicht "rein" genug, tu dir keinen Zwang an: Das Kappen jeder einzelnen Hagebutte hat einen meditiven Charakter und trägt zur Entschleunigung bei.

Hagebutte

Brauche ich die Zitrone für die Haltbarkeit?

Zuerst einmal: Saueres Arbeiten ist das A und O für eine lange Haltbarkeit. Das bedeutet, dass deine Hände frisch gewaschen sein sollen, die Gläser ordentlich sterilisiert sind und dass du beim Einfüllen nicht zu sehr patzt. Wenn doch ein paar Spritzer am Deckelrand landen, wische sie mit einem Tuch weg, bevor du das Glas verschließt. Sonst sind sie die Eintrittspforte für Schimmelpilze.

Wichtig ist auch, dass du die Marmelade heiß bis knapp unter den Rand abfüllst und den Deckel gleich fest verschließt. Beim Abkühlen wird er dann durch das entstehende Vakuum "angesaugt" und der luftleere Raum in dem Gefäß velängert die Lagerfähigkeit.

Wenn du das alles beachtest (eigentlich ist es eh nicht viel), dann sollte es normalerweise kein Problem geben. Nicht zuletzt ist in der Hagebutte viel Vitamin C enthalten, das durch seine antioxidativen Eigenschaften wiederum einen positive Effekt auf die Haltbarkeit hat.

Soll ich die Gläser auf den Kopf stellen?

Auch das ist wohl Ansichtssache. Im Netz findet man unterschideliche Empfehlungen. Die Idee ist, dass die Gläser, nachdem sie abgefüllt und verschlossen worden sind, ein paar Minuten auf den Kopf gestellt werden, damit auch der Deckel durch die heiße Marmelade keimfrei wird.

Da man aber bei Metalldeckeln oft nicht weiß, was für Stoffe bzw. Schadstoffe enthalten sind, sind viele Hobby-Köch*innen von dieser Methode wieder abgekommen.

Meiner Erfahrung nach genügt es vollkommen, sterilisierte Gläser zu verwenden und sie nach dem Verschließen aufrecht stehen zu lassen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Schraubgläser vorher mit Alkohol ausspülen oder sie nach dem Verschließen noch einmal zusätzlich im Backofen oder in einem Topf mit Wasser einwecken.

Christine Grasl_642_3

Was mache ich mit dem Rest?

Je nachdem, wie gründlich du die Hagebutten durch das Sieb gestrichen oder die Flotte Lotte gedreht hast, ist jetzt mehr oder weniger Trester übrig. Da hier auch noch viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind, wäre es schade, ihn einfach wegzuwerfen.

Diese 3 Möglichkeiten der Verwertung möchte ich dir schmackhaft machen:

  1. Trocknen
    Das ist wohl am Naheliegendsten: Streiche das Kern-Gemisch einfach dünn auf ein Backblech und lass es entweder an der Luft trocknen oder bei ca. 40 °C 1-2 Stunden im Backrohr. Wenn du dich für erstere Variante entscheidest, sorge dafür, dass die Schicht nicht zu hoch ist und wende sie mindestens einmal täglich, damit nichts zu schimmeln beginnt.
    Den trockenen Hagebutten-Trester kannst du entweder zur Herstellung von Tee verwenden oder in der elektrischen Kaffeemühle ganz fein mahlen und als Nahrungsergänzungs-Pulver über dein Essen streuen.
  2. Schnaps oder Likör machen
    Dafür einfach das Kern-Gemisch zu ca. 2/3 in ein Schraubglas füllen, mit 35-40%igem Alkohol (Korn, Vodka, Obstler) auffüllen und verschließen. Täglich schütteln. Nach 4-6 Wochen abseihen und fertig ist der Schnaps.
    Für den Likör stellst du zuerst einmal Läuterzucker her, indem du Wasser und Zucker so lange kochst, bis die Flüssigkeit klar ist. Dann nur noch abkühlen lassen und unter den Schnaps mischen. Die Menge richtet sich nach dem gewünschten Alkoholgehalt und danach, wie süß der Likör sein kann. Mehrmaliges Kosten während der Herstellung führt sicher zum besten Ergebnis.
  3. Essig herstellen
    Die Idee hatte eine Teilnehmerin bei unserer Live-Koch-Action im Zuge der WildeFrüchte-Challenge im Herbst 2022. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Schnaps, nur dass du statt Alkohol Essig verwendest.
    Wenn du ganz fancy sein möchtest, kannst du dir auch eine Essigmutter besorgen und den Hagebutten-Trester zusammen mit Äpfeln zu Essig vergären lassen. Das führt hier aber dann doch zu weit.

Der Fantasie sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt. Denk aber daran, dass die Kerne sehr hart sind und entweder pulverisiert oder abgeseiht werden müssen, um sichere Lebensmittel herstellen zu können. Da kann die Hagebutte noch so vitaminreich sein: Ausgebissene Zähne tragen nicht unbedingt zur Gesunderhaltung bei.

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  • Anna sagt:

    Guten Tag Christine, toll Deine Rezepte aber warum erst jetzt? Meine zurückgelassenen Hagebutten haben die Vögel längst verspiesen, die von mir geernteten verarbeitet. Den Trester hatte ich getrocknet, aus einem Teil Pulver gemacht, aus der andern Hälfte Leckerlis für die Pferde, die wurden ganz toll angenommen. Frohe Weihnachten wünsche ich Dir.

    • Christine sagt:

      Liebe Anna,

      Danke für den Input! Bei uns sind noch genügend Hagebutten auf den Sträuchern.
      Werde es nächstes Jahr früher in den Newsletter hineinnehmen.
      Super, den Trester verwende ich auch gerne z.B. für Tee oder Ansatzessig. Wenn man achtsam mit den Ressourcen umgeht, muss man nur wenig bis gar nichts wegschmeißen.

      Danke, dir auch erholsame Feiertage!

      Liebe Grüße,
      Christine

  • Eva sagt:

    Schlicht und einfach: Toll!